Es ist ein wundersames Paradox, wenn ein Künstler zu Lebenszeiten Gegenstand eines extremen Kults wird und nach seinem Ausscheiden aus dieser Welt schnell in Vergessenheit verdrängt wird. Ein Beispiel dafür liefert die Geschichte von Maria Szymanowska (1789-1831); das ist um so spektakulärer, da sie zu dem engen – wenn auch sich ständig verbreitenden – Kreis der Pianistinnen, Komponistinnen und Musikpädagoginnen gehört, die mit ihrer Kunst die Salons verlassen haben und auf die öffentliche Bühne gewechselt sind. Wer also war die „die zierliche Ton-Allmächtige“, wie Goethe sie zu nennen pflegte, woran Romain Rolland in seinem Buch erinnert? (2)