Maria Szymanowska verdankt ihre für die damaligen Zeiten einmalige Karriere eigener systematischer Arbeit an der Entwicklung der angeborenen Veranlagungen und dem unnachgiebigen Willen, das angestrebte Lebensziel zu erreichen: gemäß den eigenen Wünschen und schöpferischen Vorhaben zu leben.
Seit den ersten Lebensjahren bekam sie Unterstützung und Ansporn von ihren Nächsten: den Eltern, die einen offenen Kunstsalon in Warschau führten, dem Geschwister, das ihr bei der Organisierung und Realisierung der Konzerttourneen half und einen Teil der mütterlichen Pflichten übernahm, und zahlreichen Freunden und Prominenten, die sie für eine achtunggebietende Person fanden, die einen effektiven Beistand verdient.
Sobald Maria Szymanowska einen bestimmten Ruhm errungen hatte, begann sie sich für andere Künstler einzusetzen, die sie kannte und hochschätzte. So gab sie ihnen Empfehlungsschreiben, führte ihre Werke aus, komponierte Musik zu ihrer Poesie oder ließ sich von ihnen portraitieren...
So muss man hier an das von ihr gewobene, optimistisch anmutende „Netz“ denken, in dem das zählte, was die gute Energie vermittelte und zur Überwindung von Hürden verhalf. Mit Sicherheit träumte sie – wie der Beethoven – von einem neuen Typ von Musik und der Einheit unter den Menschen. Sie war aber keinesfalls eine leichtsinnige oder verzweifelte Idealistin, sondern eine pragmatisch denkende Frau, die ihre Lebensenergie auf eine überlegene Weise aufzuwenden wusste.
Eine genauere Betrachtung der Menschen und Ideen, unter denen Maria Szymanowska verkehrte, wird uns besser verstehen lassen, wer sie war und was wir ihr zu verdanken haben...